Aachener Nachrichten vom 06.07.2023: Laseranlage überzeugt Uni in Australien

Vor zehn Jahren gegründet, ist das Unternehmen Pulsar Photonics aus Herzogenrath auf Erfolgskurs

Vor ziemlich genau zehn Jahren gründeten Jens Holtkamp, Stephan Eifel und Joachim Ryll das Unternehmen Pulsar Photonics. Ein Start-up sind sie damit nicht mehr, auch wenn immer noch viel daran erinnert: Duz-Kultur, hauptsächlich junge Mitarbeitende, hoch innovative Technologie gepaart mit starkem Pioniergeist. Nun hat das Unternehmen mit Sitz in Herzogenrath und zusätzlichen Produktionsgebäuden in Verlautenheide einen weiteren großen Schritt in Richtung Internationalisierung gemacht: Eine Maschine geht auf die mehr als 17.000 Kilometer lange Reise von Aachen nach Sydney.

Mit höchster Präzision

Pulsar entwickelt und produziert Lasermaschinen für die Mikrobearbeitung von industriellen Bauteilen. Ihre sogenannten Kurz- und Ultrakurzpulslaser ermöglichen die Bearbeitung verschiedenster Materialien wie Metalle, Keramik oder Kunststoffe mit höchster Präzision im Mikrometer-Bereich. Die speziellen Laser übertragen die Energie in extrem kurzen und intensiven Pulsen auf das Werkstück, wodurch gezielt Material verdampft. Neben der Präzision sind die Vorteile, dass die Lasermaschinen sehr schnell bohren, schneiden oder Oberflächen bearbeiten. Und im Gegensatz zu anderen Werkzeugen werden Laser nicht stumpf.

Das High-Tech-Unternehmen stellt aber nicht nur Lasermaschinen her. Pulsar fertigt zahlreiche Bauteile direkt im Kundenauftrag, was ein wichtiger Geschäftsbereich geworden ist. Für manche Kunden rechnet sich eine eigene Anlage nicht, weil sie nur kleine Stückzahlen benötigen. Diese lassen ihre Bauteile direkt bei Pulsar im Laseranwendungszentrum bearbeiten.

Es gebe die verschiedensten Kundenanforderungen, bemerkt Jan Feige, Projektmanager bei Pulsar. Was einer der Gründe war, weshalb das Unternehmen die modulare Ultrakurzpuls-Lasermaschine RDX800 entwickelt hat. „Die flexibel konfigurierbare Anlage bietet eine besonders breite Palette an Möglichkeiten hinsichtlich Materialien, Bearbeitung und Lasertechnik“, erklärt Feige.

Genau diese Eigenschaft hat eine Universität in Australien überzeugt. Die Macquarie University in Sydney möchte damit zukünftig Forschung und Auftragsentwicklung betreiben. Geplant sind die Entwicklung und Herstellung von Bauteilen für medizinische Produkte, die Automobilindustrie, typische Anwendungen wären aber auch die Fertigung von Mikroelektronik. „Das ist die komplexeste RDX800, die wir jemals konstruiert haben“, sagt der Projektmanager. „Außerdem ist es die erste Maschine, die wir außerhalb des europäischen Raums verkaufen.“

Es gibt sogar noch eine Premiere: „Weil der Eingang zum Labor des Kunden zu eng ist, müssen wir die fertige Maschine komplett demontieren und vor Ort wieder aufbauen“, erläutert Sergej Izrailov, Leiter der Montage und Ausbilder bei Pulsar. Bisher wurde noch keine Anlage zerlegt ausgeliefert und noch nie mit dem Schiff transportiert.

Die neue Lasermaschine ist für den australischen Kunden bereits fertig aufgebaut. Aktuell ist ein Mitarbeiter der australischen Universität im Werk in Verlautenheide und testet alle Funktionen. Dr. Benjamin Johnston ist begeistert, nicht nur von der Maschine, sondern auch dem Team und der Stimmung im Unternehmen. Da wird manchmal nach dem Feierabend gegrillt, nicht nur wenn Gäste aus Übersee zu Besuch sind. Das kennt er an der Universität nicht.

Pulsar, RDX800, Anlagenbau, Lasermaschine, Australien, Auslieferung, Universität, Teampulsar, Lasertechnik, Forschung, Entwicklung, Übersee, global, Internationalisierung, Aachener Zeitung, Nachrichten, Zeitungsartikel
Abbildung 1: Pulsar Photonics liefert die erste Lasermaschine nach Australien aus. Im Werk in Verlautenheude testet Benjamin Johnston von der Macquarie University (Mitte) alle Funktionen, bevor sie zerlegt und von Jan Feige (links) und Sergej Izrailov in Sydney wieder zusammengebaut und in Betrieb genommen wird. ©Martin Grolms.

Aufgabe macht Spaß

Im Anschluss an die Testreihen wird die RDX zerlegt und nach Down Under verschifft, was mehrere Wochen dauert. Die beiden jungen Ingenieure, Jan ist 31 und Sergej 33 Jahre alt, werden die Einzelteile Ende Oktober in Sydney entgegennehmen. Gemeinsam werden sie die vier einhalb Tonnen schwere Maschine wieder zusammenbauen und in Betrieb nehmen. Dafür sind zwei Wochen eingeplant.

Viel Verantwortung für die Maschinenbauer, die gerade einmal vor dreieinhalb Jahren ihren Abschluss an der RWTH Aachen absolviert haben. Allerdings haben sie schon vorher als studentische Hilfskräfte bei Pulsar gearbeitet.

„Das ist bei uns ganz normal“, freut sich Sergej. „Aus studentischen Hilfskräften werden neue Mitarbeitende. Die Geschäftsführung gibt uns Verantwortung, wenn wir bereit dafür sind und den nötigen Freiraum, uns zu entwickeln.“ Jan ergänzt: „Als wir hier angefangen haben, waren wir noch 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Jetzt sind wir schon über 80.“

Für das starke Wachstum werden viele Fachkräfte benötigt. Einige ergeben sich durch die Nähe zur FH und RWTH Aachen. Häufig werden Studierende, die bei Pulsar als Werkstudenten jobben oder für ihre Bachelor-/Masterarbeit kommen, später in Festverträge übernommen. Zum anderen greift das „Kollegen werben Kollegen-Programm“ sehr gut. Eine moderne, starke Firmenkultur macht dies möglich.

Für die kommenden Auszubildenden ist Sergej mitverantwortlich. Eine Aufgabe, die ihm Spaß macht. Er ist noch nah dran an den jungen Leuten. „Die Auszubildenden werden nicht nur von mir, sondern von vielen Kolleginnen und Kollegen im Unternehmen gemeinsam ausgebildet. Ihr Können wird nach der Ausbildung schließlich überall im Unternehmen benötigt.“ Bald folgt der nächste Jahrgang der Azubis, ein paar können sich für dieses Jahr noch melden, meint Sergej. Und langsam steigt auch die Aufregung bei den beiden Spezialisten, denn in Australien waren sie noch nicht. „Das werden zwei anstrengende Wochen für uns und da darf nichts schief gehen“, sagt Feige. Allerdings seien sie gut vorbereitet und wissen genau, was zu tun ist.


Pulsar Photonics

Die Pulsar Photonics GmbH ist ein innovatives HighTech-Unternehmen in der Lasertechnik. Das Leistungsspektrum des Unternehmens umfasst die Laser-Prozesstechnik, den Anlagenbau mit Software-Entwicklung sowie die Sparte Laser-Systemtechnik.

Das Unternehmen beschäftigt sich seit der Gründung intensiv mit Skalierungsansätzen für die Produktion. Für Kunden werden dafür exklusiv Leistungen von der professionellen Anwendungsentwicklung, über das Ramp-Up bis zum Aufbau automatischer Produktionsmaschinen mit Service und Know-How-Transfer abgebildet. Pulsar Photonics investiert dazu kontinuierlich in eigene Fertigungskapazitäten für die Einzelteil- und Serienfertigung mit (Ultra-) Kurzpulslasern. Kernprozesse sind das Strukturieren, Bohren und Präzisionsschneiden.

Die Pulsar Photonics GmbH hat ihren Hauptsitz in Aachen-Herzogenrath und betreibt zwei weitere Werke in Aachen-Verlautenheide. Das Unternehmen wurde 2013 als Spin-Off des Fraunhofer ILT in Aachen gegründet und in der Wachstumsphase vom Hightech-Gründerfond HTGF, Bonn finanziert. Seit 2021 ist Pulsar Photonics Teil der Schunk Group.
Das stark wachsende und profitable Unternehmen gehört mit heute mehr als 80 Beschäftigten zum deutschen Mittelstand und ist Teil der Strukturwandel-Initiative LaserRegionAachen.

Weitere Informationen unter www.pulsar-photonics.de.

Link zum Online-Zeitungsartikel Aachener Zeitung – Ausgabe vom 06.07.2023

Foto des Artikels

Bildmaterial zum Zeitungsartikel (Download)

Pressekontakt
Sonja Wichert
Telefon: +49 (0) 2405 49 504 – 36
E-Mail: info@pulsar-photonics.de
Pulsar Photonics GmbH
Alte Würselener Str. 13
52080 Aachen
Website: www.pulsar-photonics.de

Nach oben scrollen
Kontakt Newsletter